Contendro (Foto: CFE)

Contendro abgetreten

Im Alter von 27 Jahren ist der Contender/Reichsgraf-Sohn Contendro eingegangen. Der Holsteiner erfreute sich bei Hannovers Springpferdezüchtern größter Beliebtheit. Unvergessen seine Auftritte bei den Privathengstschauen in Verden. Seine Karriere begann der Dunkelbraune 2002 im Landgestüt Celle auf der Deckstation Oederquart, bevor er auf das Gestüt Famos nach Syke-Wachendorf wechselte. 2013 bezog Contendro dann eine Box auf der Anlage der Groupe France Elevage in der Normandie, wo er seine letzten Jahren verbrachte.

Nach dem gelungenen Karrierestart hat Contendro die Hannoveraner Springpferdezucht maßgeblich beeinflusst. Groß die Zahl seiner Nachkommen, die in den ersten Jahren den Verdener Freispringwettbewerb dominiert haben. Später feierten seine Söhne und Töchter unzählige Erfolge bis hin zu den Olympischen Spielen. Sein Sohn Codex One war mit Christian Ahlmann eines der besten Springpferde seiner Zeit, gewann den Großen Preis von Aachen und nahm an den Olympischen Spielen in London teil. Der größte Triumph des Vererbers liegt erst knapp zwei Monate zurück: fischerChipmunk FRH wurde mit Michael Jung in Paris Olympiasieger in der Vielseitigkeit. Und im Parcours zog Contendros II mit dem Mexikaner Andres Azcarraga nach strafpunktfreier Runde in der Qualifikation in das Olympische Finale ein.

Die Groupe France Elevage schreibt in einer Pressemitteilung: „Contendro ist der einzige Hengst, der im selben Jahr unter den Top 100 der Väter von Siegern im Springreiten, in der Vielseitigkeit und in der Dressur zu finden war. Er war vier Jahre in Folge die weltweite Nr. 1 der Vererberliste in der Vielseitigkeit. Contendro kam vor 12 Jahren nach Frankreich und hinterlässt eine große und qualitativ hochwertige Nachkommenschaft, die es ihm ermöglicht hat, ohne Unterbrechung zu den besten Vätern junger Pferde zu gehören und regelmäßig in den internationalen Siegerlisten aufzutauchen.

Hinter dieser atemberaubenden Erfolgsbilanz stand ein äußerst liebenswertes Pferd mit einer seltenen Freundlichkeit und Sensibilität, die die Menschen, die es jeden Tag verwöhnten, geprägt haben. Von seinem ersten Pfleger Helmut Klein, der jedes Jahr aus Deutschland kam, um ihn zu besuchen, bis hin zu den Mitarbeitern des Gestüts Saint Lô Adrien, Raphael, Camille und all den anderen, deren Liebling er mit seiner Box direkt neben dem Büro war. Er ist der erste Nr.1-Hengst der Welt, der in Saint Lô aufgestellt war, der erste Vater eines Olympiasiegers… er hat seine Zeit in Deutschland geprägt, bevor er in Saint Lô und in Frankreich weitermachte! Zwischen zwei Bissen Gras auf seiner Koppel und nach einem Herzstillstand ist er am 7. Oktober so gegangen, wie er gelebt hatte: mit Eleganz…“