Ein Körjahrgang stellt sich vor – Dressur

Eine der bedeutendsten Stuten ihrer Zeit

Die Staatsprämienstute Delicia v. De Niro/Calypso II (Z.: Ulrich Heuer, Bienenbüttel) zählt sicher zu den besonders wertvollen Zuchtstuten der Hannoveraner Zucht. Der bei Familie Heuer in Bienenbüttel auf der Vollblutstute Freia xx v. Alpsee xx/Asterios xx aufgebaute Stutenstamm hat bereits viele gute Pferde hervorgebracht und findet in St.Pr.St. Delicia so etwas wie eine Schlüsselstute, die diesen Stamm in besonderer Weise vorangebracht hat. Sie ist vierfache Hengstmutter. Cadeau Noir v. Christ ist auf dem Gestüt Bonhomme beheimatet und mit drei Reitern (Lena Waldmann, Simone Pearce und Moritz Treffinger) erfolgreich bis Grand Prix. Finest Ampere v. Ampere war zwar nur kurz im Deckeinsatz, ist sportlich dafür aber auch bereits auf dem höchsten Level angelangt. Cosima von Fircks platzierte den Zehnjährigen in diesem Jahr erstmals auf Grand Prix-Niveau. Influencer v. Ibiza fand seine neue Heimat in den USA und Forster TH v. Fidertanz ist aktuell altersgemäß in Aufbauprüfungen erfolgreich.

Mit ihren Töchtern Calimera und Corona, beides Vollschwestern von Cadeau Noir, errang St.Pr.St. Delicia auf der Herwart von der Decken-Schau 2013 im Familienwettbewerb den Ic-Preis. Mit St.Pr.St. Lousiana v. Lauries Crusador xx und deren Tochter St.Pr.St. Dynastie v. De Niro gewann St.Pr.St. Delicia 2018 den prestigeträchtigen Wanderehrenpreis des Bezirksverbandes Lüneburg für die beste Stutenfamilie.

Dieses Kunststück gelang in diesem Jahr Thomas Ehrengut, Bad Oldesloe, mit einer weiteren Generationsfolge. Er stellte neben Calimera deren Tochter Hann.Pr.St. Quel Cadeau v. Quantensprung sowie deren Tochter Hann.Pr.A. Velvet v. Valverde auf dem Lüneburger Elite-Championat aus und war mit dieser Stutenkollektion im Familienwettbewerb nicht zu schlagen. Calimera stellt nun mit ihrem 2022 geborenen For Romance-Sohn ihren ersten Körkandidaten in Verden.

St.Pr.St. Delicia ist außerdem die dritte Mutter der Kopfnummer 40 v. Va’Pensiero/De Niro (Z.: Thomas Heuer, Bienenbüttel).

Olympisches Flair

Der einstige Siegerhengst Dancier v. De Niro/Lancier (Z.: Ekke Thaden, Butjadingen) wurde 2014 mit dem Grande-Preis ausgezeichnet. Die damit verbundene Hoffnung, dass er die Hannoveraner Zucht nachhaltig positiv beeinflussen möge, hat sich erfüllt. In der Körkollektion ist er über seinen Enkel Despacito auf der Vaterseite, auf der Mutterseite selbst und mit Dagostino über einen Sohn vertreten.

Danciers Mutter St.Pr.St. Lacarna TS v. Lancier/Espri (Z.: Wolfgang Mack, Hagen) brachte in der Zucht von Ekke Thaden in Anpaarung an Desperados außerdem den mit Julien Despontin bis Intermediaire I erfolgreichen Dark Fellow WAF sowie mit Fürstenball ZINQ Farlana FH und Fürst Belcanto TS. ZINQ Farlana FH und Lucie-Anouk Baumgürtel wurden 2022 Deutsche Vizemeister der Jungen Reiter, und Fürst Belcanto TS war mit Philipp Hess bis St. Georg erfolgreich.

St.Pr.St. Danceline TS ist eine Vollschwester von Dancier. Sie wechselte von Ekke Thaden in dänischen Besitz. Tragend war sie zu diesem Zeitpunkt mit Fürstenball – das Ergebnis dieser Anpaarung war Heiline‘s Danciera. Die dänisch registrierte Stute hat inzwischen zahlreiche Grand Prix, Specials und Küren gewonnen. Auf internationalem Parkett sah man sie erstmals 2016 bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde in Ermelo/NED. Bereits damals saß Carina Cassoe Krüth im Sattel, und das Paar rangierte gleich hinter den Medaillenrängen auf Rang vier. Auch 2017 und 2018 vertraten die beiden Dänemark in Ermelo. Siebenjährig platzierten sie sich abermals auf Rang vier.

Heiline's Danciera im olympischen Finale von Tokio/JPN unter ihrer Reiterin Carina Cassoe Krüth/DÄN. Foto: Lafrentz

 Ein Jahr später siegte das Paar bei seinem ersten internationalen Grand Prix-Auftritt in Flyinge/SWE, drei weitere Jahre später erreichten Sie das Olympische Finale von Tokio/JPN. Der Vollbruder von Heiline’s Danciera zählt zur Körkollektion der Dressurhengste

Hoch abgesichert

Wie kein zweiter Hengst prägt Secret v. Sezuan/St.Moritz aktuell die nationalen und internationalen Jungpferdechampionate. Der sechsjährige Segantini v. Secret/Fidermark (Z.: Dr. Christine Feichtinger, Vaduz/LIE) ist aktuell mit der deutschen Championatsreiterin Dorothee Schneider erfolgreich. Er zählt zum ersten Jahrgang von Secret und verdiente sich seine Prämien-Schärpe auf der Verdener Nachkörung 2020. Seither verläuft seine Karriere mustergültig. Dreijährig brillierte er im 50-Tage-Test von Adelheidsdorf mit der Endnote 9,03. Dafür wurde er im Folgejahr mit dem Weltmeyer-Preis ausgezeichnet und startete in Reitpferdeprüfungen. Das Hannoveraner Reitpferdechampionat 2022 verließ er unter dem Sattel von Jessica Lynn Thomas als Vizechampion. Das Bundeschampionat der vierjährigen Hengste verzeichnet ihn als Champion. Dorothee Schneider ritt Segantini in diesem September ins Finale der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde, das er als bestes deutsches Pferd seines Jahrgangs auf Rang fünf beendete.

Segantinis Mutter ist Vollschwester des ebenfalls gekörten Hengstes First Step, der von Jutta Zimmermann bis hin zu Grand Prix-Erfolgen gefördert wurde. Eine weitere Vollschwester der Mutter brachte unter anderem mit Rock Forever die bis Intermediaire I erfolgreiche Rose. Sportlich hoch abgesichert betritt also Segantinis Vollbruder in diesem Jahr die Verdener Körbühne.

In aller Munde

Mit seinem ersten Jahrgang war der Celler Landbeschäler Von Und Zu v. Vitalis/Floriscount (Z.: Welling GbR, Wietmarschen) im vergangenen Jahr auf nahezu allen bedeutenden deutschen Körplätzen mit Prämienhengsten präsent. Das war ein gelungener Einstand des jungen Vererbers, der die Verdener Körung 2019 als Prämienhengst dank einer Kooperation von Thomas Berger und dem Landgestüt in Richtung Celle verließ. Seinen 50-Tage-Test absolvierte er vierjährig in Schlieckau mit der Endnote 9,17 als Bester seines Jahrgangs, was dazu führte, dass der elegante Fuchshengst 2022 mit dem Weltmeyer-Preis ausgezeichnet wurde. Im selben Jahr qualifizierte er sich mit Janina Tietze für das Bundeschampionat der fünfjährigen Dressurpferde. In diesem Jahr stellte Janina Tietze den nun siebenjährigen Von Und Zu erstmals in Dressurprüfungen der Klasse S* vor – und das mit Erfolg.

Von und Zu unter Saskia Tietze mittlerweile in der schweren Klasse angekommen. Foto: Petra Kerschbaum

Von Und Zu stellt nicht nur den mit Spannung erwarteten zweiten Kör-Jahrgang vor, sondern auch seinen mütterlicher Halbbruder v. Bonds wird die Verdener Körung bereichern.