Seit 20 Jahren Mitglied der Hannoveraner Körkommission: Hans-Heinrich Meyer zu Strohen. Es gratulieren Dr. Hinni Lührs-Behnke und Ulrich Hahne. Foto: Hannoveraner Verband

Hans-Heinrich Meyer zu Strohen: Die Hengste haben sich weiterentwickelt

Hans-Heinrich Meyer zu Strohen ist seit 2004 Jahren Mitglied der Körkommission und wurde dafür im Rahmen der Dressurhengstkörung im November vergangenen Jahres geehrt. Zuchtleiter Ulrich Hahne wagte bei dieser Gelegenheit einen Vergleich: „Wenn die Körkommission Helgoland ist, ist Hans-Heinrich Meyer zu Strohen die Lange Anna. Groß, von weitem sichtbar, Regen und Sturm trotzend und nur scheinbar leicht abseitsstehend, denn unverrückbar ein Teil des Ganzen und damit dessen, was es ausmacht.“ In der Dezember/Januar-Ausgabe der Verbandszeitschrift DER HANNOVERANER stand Hans-Heinrich Meyer zu Strohen Rede und Antwort.

DER HANNOVERANER: Wie hat sich die Körung seit 2004 verändert?

Hans-Heinrich Meyer zu Strohen: „Die Grundqualität der Pferde hat sich verbessert. In Bezug auf Modernität haben sich die Züchter in die fortschrittliche Phase des modernen Reitpferdes und Hengstes hineingearbeitet. Das wurde bei der diesjährigen Veranstaltung deutlich sichtbar. Die Pferde haben sich in Typ, Bewegungsqualität und Fundament deutlich weiterentwickelt und sind dem Typ des modernen Sportpferdes immer mehr entgegenkommen.“

DER HANNOVERANER: Welcher Hengst ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Hans-Heinrich Meyer zu Strohen: „De Niro. Ich war zwar bei seiner Körung noch nicht Mitglied der Körkommission, mochte das Pferd aber wahnsinnig gerne leiden. Eigentlich hatte man versucht, ihn zum Landgestüt zu bringen, aber dem damaligen Landstallmeister Dr. Bade sagte das Exterieur nicht so zu. Dennoch hat dieser Hengst letztendlich eine Dynastie in der Dressur geschaffen.“

DER HANNOVERANER: Sie haben drei Zuchtleiter erlebt. Wie war die Zusammenarbeit mit ihnen?

Hans-Heinrich Meyer zu Strohen: „Dr. Wilkens war mir gegenüber sehr offen und wurde moderner in der Beurteilung eines Hengstes. Werner Schade vertrat eine andere Philosophie, wenn es darum ging, den modernen Hengst zu sehen. Er fand Öffnungen in alle Kanäle bei der Vermarktung nicht nur als Deckhengst. Ulrich Hahne kommt aus einem Züchterhaus und hat immer auch das Vielseitigkeitspferd im Kopf. Diesen Aspekt bringt er manchmal in die Diskussionen ein, schließt sich aber auch anderen Meinungen an.“

DER HANNOVERANER: Wie schätzen Sie die Entwicklung der Hengstkörung in den nächsten Jahren ein?

Hans-Heinrich Meyer zu Strohen: „Wir werden sehr stark darum kämpfen müssen, dass weiterhin zweieinhalbjährige Hengste gekört werden dürfen. Wir haben aber sehr gute Grundlagen dafür gelegt, uns gegen Kritik von außen zu behaupten. Die Anzahl der vorgestellten Hengste wird sich voraussichtlich verringern. Ich würde mich unwahrscheinlich freuen, wenn wir in Zukunft eine größere Vielfalt in den Pedigrees hätten.“

DER HANNOVERANER: Was wünschen Sie sich für die Zucht?

Hans-Heinrich Meyer zu Strohen: „Ich wünsche mir, dass der Hannoveraner weltweit wieder mehr Stabilität bekommt, wie es sich bereits bei der diesjährigen Körung angedeutet hat.“