Siegerfohlen wurde ein Hengstfohlen v. Bon Courage/Don Olymbrio (Z. u. Bes.: Christa Henggeler, Meggen/CH). Foto: Jana Banseberg

Münsterland-Fohlenschau – ein Hingucker

Die Anzahl der Fohlenschauen und vor allem die dort registrierten Fohlen ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Schaustandorte werden sinnvollerweise zusammengelegt. Diese Entwicklung hat viele Gründe. In dieser Situation fallen Fohlenschauen auf, die erfolgreich bemüht sind, dies zu ändern. Der langjährige Vorsitzende des Pferdezuchtvereins Münsterland, Franz-Josef Neuhaus, hat da eine klare Meinung: „Wir Zuchtvereine vor Ort leben von diesen Veranstaltungen. Das Vereinsleben wird von diesen über den Jahreslauf stattfindenden Ereignisse lebendig gehalten!“ Waren es vor vier Jahren 5 bzw. 6 Fohlen, die nur zum Registrieren vorbeikamen, waren es im Juli dieses Jahres fast 20 Fohlen, die sich in einem fairen Schau-Wettkampf dem Richter Hartmut Wilking stellten.

Das älteste Fohlen war Anfang März geboren, das jüngste erblickte Ende Mai das Licht der Welt. Je zur Hälfte waren Stut- und Hengstfohlen vertreten. Bei den Farben dominierte braun bzw. dunkelbraun. 95 % der ausgestellten Youngster weisen Dressur-Pedigrees auf, nur ein Fohlen hatte springmäßig gezogene Eltern. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass zwei Fohlen mit hohem Edelblut-Anteil (Trakehner bzw. Vollblut) dabei waren, die sich beide auf dem Endring wiederfanden. Interessant ist die Tatsache, dass 5 Mütter eine Stutenleistungsprüfung aufweisen konnten, sieben verfügten über turniersportliche Leistungen, im Einzelfall in Dressur-Prüfungen bis Klasse M und S.

Bei den Dressur-Abstammungen gab es ein breites Spektrum verschiedener Vererber: Es präsentierten sich Nachkommen beispielsweise von bewährten Hengsten der F-Linie wie For Romance, dem auf Lord Loxley ingezogenen Urenkel, Glemdale, oder der aus der Verbindung Vitalis – Floriscount gezogene Celler Landbeschäler Von Und Zu. Drei Ausstellungsfohlen hatten Väter der für Hannover so bedeutenden B-Linie (Bon Courage, Bon Amour und Baron). Der einzige „Springer“ hat Diathletico (Diacontinus) zum Vater, und die Gavi (v. Graf Grannus) – Tochter Ghibli zur Mutter.

Die Qualität der ausgestellten Fohlen war gemäß den Ausführungen von Richter Wilking entsprechend gut. Bei aller positiven Beurteilung stellte er fünf Fohlen besonders heraus: „Sie überzeugten durch Modernität und Antrittsstärke!“.

Das Siegerfohlen v. Bon Courage/Don Olymbrio steht zwar in Schweizer Besitz, wurde aber auf dem Gestüt Letter Berg geboren. Foto: Jana Banseberg

Im Einzelnen:

  • das vom Gestüt Letter Berg vorgestellte Hengstfohlen v. Destello a. d. Hann.Pr.St. Herzliche v. Herzensdieb /T. – Lauries Crusador xx (Stutenstamm der Schwaby)
  • das Stutfohlen v. For Romance, a. d.  Zaz veux v. Zack – Rubinstein – Don Primero, Züchterin ist Jutta Czerner aus Dortmund (Stutenstamm der Klaseta)
  • ein Hengstfohlen v. Olymp a. d. Bravour v. Belissimo M, Züchter: Gestüt Letter Berg (Stutenstamm der Nortene)
  • ein Stutfohlen v. Baron  a. d. Fashion Show v. Fürst Romancier, Züchter: Juliane Waldkötter, Bissendorf (Stutenstamm der Ambella)
  • das Siegerfohlen war ein Hengst v. Bon Courage a. d. Razida v. Don Olymbrio – Zack, Züchter ist Christa Henggeler aus Meggen im Schweizer Kanton Luzern (Stutenstamm der Cabadanda)

Alle fünf Fohlen erhielten die erstmals vergebenen goldenen Medaillen des Hannoveraner Verbandes, die anderen wurden mit einer silbernen Medaille des Bezirksverbandes NRW gewürdigt.

Hierzu der Geschäftsführer des Pferdezuchtvereins Münsterland, Dieter Banseberg:
„Ich begrüße die Vergabe dieser Auszeichnung als besondere Wertschätzung für die Züchter, die gleichzeitig ein Ansporn sein soll, auf dem eingeschlagenen Weg ihrer Zucht weiterzumachen. Die Eintragung in den Pferdepass besiegelt das. Hier würdigt der Hannoveraner Verband in besonderer Weise und auf vielfachen Wunsch die Qualität der ausgestellten Zuchtprodukte. Gleichzeitig halte ich die Ehrung mit der silbernen Medaille für folgerichtig, um die Bemühungen der gesamten aktiven Züchterschaft zu würdigen!“.

Die Schauverantwortlichen waren sich am Ende einig: Auf diesem Weg machen wir weiter!

Text: Franz-Josef Neuhaus